„Zeit ist Geld“- Unterstützung der Wirtschaft wird weiter hinausgezögert
Auch im Tourismus fehlen akute Maßnahmen zur Förderung.
„Warum wurde in den letzten Wochen nicht schon längst ein Konzept erstellt?“, fragt Stadtrat Christian Scheider.
In der heutigen Sitzung des Stadtsenates hat Wirtschaftsreferent Markus Geiger einen Antrag eingebracht, um 1 Million Euro zur Unterstützung der Klagenfurter Wirtschaft freizuspielen. Die Klagenfurter Freiheitlichen fordern schon seit Wochen ein Hilfspaket für Klagenfurter Betriebe, die aufgrund der Coronakrise unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. „Bürgermeisterin und Wirtschaftsreferent müssen endlich Nägel mit Köpfen machen“, fordert Stadtrat Christian Scheider. Der heute beschlossene Antrag sei zu wenig, zeigt er auf.
„Richtlinien zur Verteilung und Verwendung des Geldes sollen erst ausgearbeitet werden. Warum wurde in den letzten Wochen nicht schon längst ein Konzept erstellt? Angesichts der prekären Lage, in der sich viele Klagenfurter Unternehmen derzeit befinden ist es befremdlich, dass dringend notwendige Hilfsmaßnahmen unnötig in die Länge gezogen werden“, kritisiert Scheider. Schon 1748 schrieb Benjamin Franklin in seinem Buch „Ratschläge an junge Kaufleute“: „Zeit ist Geld“.
Auch im Tourismusbereich gebe es massive Einbrüche. Daher verwundert es, dass TVB-Geschäftsführer Mag. Helmut Micheler in der heutigen Sitzung ausschließlich über mittelfristige Projekte zum Ankurbeln des Klagenfurter Tourismus berichtet habe. „Es gab leider keine Antwort darauf, wie aufgrund von Corona ins Trudeln geratene Tourismusunternehmen seitens des Verbandes akut unterstütz werden“, kritisiert Scheider.
Hingegen wurde ein Großprojekt, die Sanierung der Jessernigstraße, im Stadtsenat abgesetzt. „Wenn jetzt der Ansatz verfolgt wird, dass man wirtschaftlich relevante Großprojekte stoppt und deren Budget für Hilfsmaßnahmen verwendet, ist das genau der falsche Weg. Es braucht einen eigenen Hilfsfond“, schließt Scheider.