Soziale Wärme in Klagenfurt wieder leben
Viele Maßnahmen wurden Opfer des Sparstiftes. Zuviel Bürokratie erschwert die Hilfeleistungen. Großes Ziel ist es den Sozialfond aufzustocken und zielgerecht einzusetzen.
Heute präsentierten wir Freiheitliche ein weiteres Thema aus unserem Wahlprogramm zur Gemeinderatswahl 2021. Seit über 70 Jahren gab es noch nie so viele Arbeitslose und noch nie gab es so viele Menschen in Kurzarbeit. Viele haben Existenzängste. Durch Corona ergeben sich für die Menschen viele offene Fragen: Werde ich morgen noch eine Arbeit haben? Werde ich mir morgen noch meine Wohnung leisten können? Wird der Kindergarten morgen noch aufsperren, oder aber wird mein Kind morgen noch in die Schule gehen können?
Hauptthemen sind die Miet- und Stromkosten. „Unser Lösungsvorschlag ist es, die Strom- und Mietkosten, um einen gewissen Beitrag bei der Abrechnung zu reduzieren. Der Vorteil ist, dass dann soziale Hilfeleistungen zu 100 % in Anspruch genommen werden. Bei einer direkten Auszahlung an den Bürger wird dieser Betrag nämlich zum Einkommen hinzugerechnet, und damit wiederum die Sozialhilfe minimiert. Hier dreht man sich im Kreis. Man gibt jemanden etwas, aber man nimmt im gleichzeitig wieder etwas weg. Eine ähnliche Form dieser Lösung gab es bereits einmal, aber diese wurde leider abgeschafft“, so Vizebürgermeister Wolfgang Germ.
Ein großer Lösungsansatz ist es den Sozialfond aufzustocken. „Ein Sozialfond von EUR 90.000,- ist einer Landeshauptstadt nicht würdig. Leider wird hiervon nur ein 1/3, also 30.000,- EUR an die Bürger ausgezahlt, 2/3 werden für irgendwelche anderen Maßnahmen verwendet. Dagegen sprechen wir uns mit aller Deutlichkeit aus. Wir sind für eine Aufstockung und dass das Geld zielgerichtet den sozial Schwachen zu Gute kommt“, erklärt Vizebürgermeister Germ.
Ein Ziel ist es auch mehr Krabbelstubenplätze, obwohl sie eine freiwillige Leistung der Stadt sind, sicherzustellen. „Hier gilt es zu vermeiden, dass die alleinerziehenden Mütter und Väter in eine Abwärtsspirale kommen, wenn sie aufgrund eines fehlenden Kinderbetreuungsplatzes keine Arbeit annehmen können“, ist Germ überzeugt.
Leider hat man auch den Sparstift zu stark bei Begegnungen mit Seniorinnen und Senioren angesetzt. Viele Möglichkeiten der Begegnungen, vor allem Veranstaltungen wurden abgeschafft oder auf ein Minimum reduziert. Zum Beispiel die vielbeliebte Schifffahrt, oder das Sommer- unddas Weihnachtsfest, finden nicht mehr oder in abgespeckter Version statt. „Unsere Senioren verdienen mehr Respekt und Wertschätzung“, so Germ.
Die Freiheitlichen sprechen sich auch für einen 3. SOMA-Markt aus. „Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob wir einen 3. SOMA-Markt brauchen, sondern wo wird dieser in Klagenfurt benötigt“, ist Stadträtin Sandra Wassermann überzeugt.
Sandra Wassermann ist überzeugt, dass vor allem Frauen mehr soziale Wärme und Unterstützung benötigen. Die Stadträtin spricht hier aus Erfahrung, denn sie engagiert sich ehrenamtlich im Frauenhaus. „Nicht nur aufgrund der Pandemie nimmt die Gewalt zu. Es ist kein Geheimnis, dass Frauen immer mehr ökonomische, psychische und auch physische Gewalt erfahren. Wir Freiheitliche werden uns besonders für den Frauenschutz stark machen, insbesondere die Förderung von Hilfsinstitutionen und die Ausweitung der Beratungsmöglichkeiten“, so Wassermann.
Ein weiter Punkt ist mehr auf ein „mobiles“ oder „digitales“ Amt zu setzen, um unseren
Mitbürgern die Behördengänge zu erleichtern und unzumutbare Verhältnisse, wie das ewig lange Warten bei Eiseskälte zu vermeiden. „Unsere Bürgerinnen und Bürgern sind und sollen keine Bittsteller sein“, sagt Wassermann. Auch im Bereich der Digitalisierung kann soziale Wärme spürbar werden, indem man hier das Seniorenprogramm und den Sozialatlas digital zugänglich macht und auch digitale Kurse für Seniorinnen und Senioren anbieten würde“, ist Wassermann überzeugt.
Die Freiheitlichen halten fest, dass sie für einen Dialog stehen und gerne mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt treten. „Es ist wichtig hinzuschauen und zu handeln“, schließt Germ.