Gemeindebürger zur Kasse gebeten
Bürgermeisterin bettelt um Spenden in Form von „Baum-Patenschaften“ für umstrittenen „Stadionwald“
„Die Stadt Klagenfurt muss lediglich das Stadion kostenlos zur Verfügung stellen“, so die romantische Versprechung der Frau Bürgermeister zu Projektbeginn. So weit so gut. Die Fakten sehen – wie von Parteiobmann Stadtrat Wolfgang Germ von Beginn an gewarnt wurde - anders aus. „Bereits heute weiß man, dass alleine der Ersatzbau des provisorischen Stadions für die SK Austria schon 100.000€ verschlingen wird. Darüber hinaus kann die Stadt durch Vermietungen der Anlage für diesen Zeitraum keine Einnahmen erzielen. Von den Mitarbeiterkosten und den Kosten der Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes ganz abgesehen.“
„Bevölkerung wird erneut zur Kasse gebeten, für ein ohnehin ungewolltes Projekt“, so Germ.
Der kolportierte Budgetrahmen des fragwürdigen und mehrheitlich ungewollten Kunstprojekts ist bereits von 1,5 auf 2,2 Millionen Euro gestiegen. Dabei hieß es von Anfang an, es werde mehrheitlich „durch Baumpatenschaften von finanzstarken Sponsoren finanziert“. Die rund 200 Bäume sollen zu je 5000€ verkauft werden – man erhoffte sich dadurch also eine Abdeckung von einer Million Euro.
„Nun stellt sich die Frage, ob denn bis dato keine Sponsoren gefunden werden konnten, oder warum man nun die gemeindeeigenen BürgerInnen unter dem Etikett einer Baumpatenschaft zur Kasse bitten muss? Noch dazu, wo man laut Umfrage weiß, dass rund 70% der Klagenfurter Bevölkerung dieses Projekt ablehnt,“ so Germ fragend. „Ein zweckmäßiger und sinnvoller Umgang mit Steuergeld sieht anders aus. Klagenfurt hat genug Waldfläche und das Geld könnte anderwärtig sinnvoller investiert werden“, kritisiert Germ erneut.
Darüber hinaus besuchte Germ gestern die Gärtnerei wo die Bäume angepflanzt sind und stellte bei einem Lokalaugenschein fest, dass sie bereits hätten abgeholt werden sollen. „Das deute ich als Zeichen, dass das Projekt nicht so läuft, wie geplant. Bleibt zu hoffen, dass sich Frau Bürgermeister am Ende kein Eigentor schießt“, so Germ abschließend.